Beacons sind kleine Funkfeuer, die ähnlich wie ein Leuchtturm ein ständiges Signal aussenden. Ein Gerät wie ein Smartphone oder Tablet kann nun die Entfernung zu einem Beacon ermitteln und je nach App und gewünschter Logik darauf reagieren. Der Vorteil zu Verfahren wie GPS ist die Eignung auch in Innenräumen und die eindeutige Codierung von Orten.
Für Beacons sind derzeit die zwei Protokolle iBeacon (Apple) und Eddystone (Google) geläufig. Diese basieren auf einer energiesparenden Variante von Bluetooth und werden sowohl von iOS als auch Android unterstützt.
Was ist der Einsatzzweck für Beacons?
Im Prinzip können sämtliche Geo-bezogenen Anwendungen mit Beacons realisiert werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und die Technik wird mittlerweile in Museen oder Baseball-Stadien weltweit eingesetzt. Eine schöne Liste mit realisierten Projekten gibt es beim Hersteller Estimote unter Apps and Projects with Estimote.
Die Demo-Applikation
Um die Themen Beacons und unsere Erfahrungen im Bereich Content-Management zu verbinden, haben wir mit unserer Demo-Applikation Beacon Spot als iOS App eine Location-basierte Darstellung von sogenannten Spots implementiert. Jeder Spot hat einen Bezug zu einem bestimmten Ort und vermittelt einen bestimmten Inhalt (z.B. auch über das Prinzip des Storytellings). Diese werden über ein Neos CMS als eigene Seite oder externer Link gepflegt und dann in einer App automatisch eingeblendet.
Zu jedem Spot kann in Neos die Kennung des Beacons hinterlegt und eine Mindestdistanz für das automatische Öffnen des Inhalts angegeben werden. Diese Kombination aus iOS App und CMS kann bereits viele praktische Anwendungsfälle wie in einem Museum, einer Produkt-Ausstellung oder Messe abbilden.
Da die App die Annäherung an einen Beacon eindeutig registrieren kann, haben wir als Demonstration auch noch einen Rückkanal in Form einer Darstellung von Besuchern eines Spots in Echtzeit implementiert. Dafür kann in der App (optional) ein Name vorgegeben werden.
Als Hardware kommen in unserer Demo Beacons von Estimote zum Einsatz. Diese gibt es als Entwickler-Paket oder auch in größerer Stückzahl. Zudem sind sie wetterfest und mit vielen interessanten Funktionen ausgestattet. Aber auch von vielen anderen Herstellern sind Beacons verfügbar. Die Seite Beacon Guide bietet eine umfangreiche Auflistung verfügbarer Beacon Hardware.
Entwicklung der iOS App
Für die Demo wurde die iOS App Beacon Spot entwickelt. Beim Start der App wird eine Information angezeigt und es kann optional ein Name angegeben werden. Im Hintergrund wird die Liste der verfügbaren Spots aus dem Neos CMS abgerufen. Neben jedem Spot wird nun währen der Benutzung ein Indikator für die Entfernung angezeigt. Die Liste der Spots wird zudem nach Entfernung sortiert. Kommt ein Spot in die zuvor festgelegten Distanz öffnet sich der dahinterliegende Inhalt automatisch.
Mit Hilfe des Estimote SDKs und die Umsetzung als native App konnten die Anforderungen innerhalb weniger Tage umgesetzt werden.
Integration in Neos CMS
Über eigene Inhaltstypen (Node Types) konnte in Neos sehr einfach die Datenstruktur für Spots realisiert werden. Über eine weiter Definition sind diese Daten als JSON-Feed für die App verfügbar. Neben externen Inhalten können Inhalte für einen Spot auch direkt in dem Neos CMS gepflegt werden.
In sehr kurzer Zeit konnte also ein einfaches und trotzdem individuelles Content-Management für die App inklusive Beacon-Daten implementiert werden.
Realtime Analytics mit Go
Als dritte Komponente wollten wir in der Demo die Bewegung der App-Benutzer und die Interaktion mit Beacons visualisieren. Dafür wurde ein schlanker Server auf Basis von Go entwickelt. Dieser sammelt Tracking-Daten und liefert sie über eine Websocket Verbindung an eine Visualisierung im Browser. Wird ein Spot von einem App-Benutzer geöffnet, so ist dies in der Visualisierung direkt sichtbar. Eine Gewichtung zeigt aktive und inaktive Besucher auf den jeweiligen Spots.
Fazit
Mit einer iOS App, einem CMS auf Basis von Neos und einem Realtime Analytics Server konnte eine überzeugende Demo für die aktuellen Fähigkeiten von Beacons aufgebaut werden. Mit diesen Erfahrungen können wir für unsere Kunden in Zukunft spannende Projekte mit dieser Technik anbieten.