Wie sieht der Arbeitsalltag der Zukunft aus? Welche Visionen haben digitale Start-Ups? Und wie verändern sich Demokratie und Politikbewusstsein in einer digitalen Gesellschaft? Das sind nur einige der Fragen, die im Mittelpunkt der Digitalen Woche Kiel 2019 stehen.– Digitale Woche Kiel
Das Digitalfestival findet in diesem Jahr vom 07. - 14. September statt und verspricht mit mehr als 400 Veranstaltungen wieder ein spannendes Programm. Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wird die dritte #diwokiel am Samstag, den 7. September, offiziell im RBZ Wirtschaft eröffnen; anschließend verteilen sich die Termine auf Kiellinie, Seeburg und Wissenschaftszentrum, sowie viele weitere Orte, die je nach Veranstaltung variieren.
Natürlich ist aktive Beteiligung für den Erfolg einer solchen Veranstaltung essenziell - sei es in Form von Organisatoren und Veranstaltern, von Teilnehmern und Besuchern, als auch von den vielen Partnern und Sponsoren. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, auch in diesem Jahr wieder sowohl als #diwokielfriends als auch mit einer eigenen Veranstaltung zur Digitalen Woche Kiel beizutragen:
Unsere Vision
Nachhaltige, partizipative Stadtentwicklung fördern – das ist unsere Vision. Wir möchten gemeinschaftlich ein Portal schaffen, dass „Offene“ und „Gespendete“ Daten miteinander verbindet, sie interpretiert, visualisiert und nutzbar macht. Die so gewonnenen Informationen können Impulse für neue Ideen und Projekte liefern, welche Bürger:innen, Unternehmen und Kommune gleichermaßen befähigen, durch neue Konzepte zu zukunftsfähiger Stadtentwicklung beizutragen.
Kiel Data Hub 2.0
Kiel Data Hub ist ein Open Data-Portal, welches im Zuge der Digitalen Woche Kiel 2018 entstanden ist. Hier werden Daten rund um Kiel zentral sammelt und grafisch aufbereitet in Form eines Dashboards zur Verfügung stellt. Ganz im Zeichen von Smart City und eGovernment trägt die Plattform so zu mehr Transparenz bei und gestaltet die gesammelten Daten nicht nur übersichtlicher, sondern ermöglicht es auch diese miteinander in Verbindung zu setzen.
Die Veranstaltung
Kiel Data Hub 2.0 wird wie im Vorjahr im Barcamp-Format gehalten und gemeinsam von uns und meteolytix organisiert. Die Veranstaltung findet Dienstag und Mittwoch (10. + 11.09.) jeweils von 8:00 - 18:00 im Wissenschaftszentrum statt.
Nachdem unser Fokus 2018 darauf lag, https://kiel-data-hub.de innerhalb von zwei Tagen ins Leben zu rufen und erste Schnittstellen anzubinden, möchten wir 2019 dort ansetzen: neben dem Ausbau des Webportals sollen zusätzlich sowohl IoT-Daten (beispielsweise von Versorgungsbetrieben) als auch Bürger-Daten in die Plattform integriert werden. Der Schlüssel dazu ist Beteiligung:
Aus diesem Grund entwickeln wir im Vorfeld eine "Datenspender-App", die zu Beginn der #diwokiel präsentiert wird. Die App ermöglicht es Teilnehmer:innen und interessierten Bürger:innen, aktiv zu Kiel Data Hub beizutragen: zum Beispiel durch die Teilnahme an anonymen Blitzumfragen. Mehr dazu gleich. Die Auswertung der gesammelten Daten findet ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung statt, sodass erste Ergebnisse bei der Abschlussveranstaltung der #diwokiel präsentiert werden können.
Weitere Veranstaltungsinhalte:
- Implementation des Fiware Context Broker
- Aufbau Sensebox / LoRaWAN
- Anbindung weiterer Open Data-Schnittstellen
- Optimierung des bestehenden Portals
Was davon tatsächlich umgesetzt wird, hängt natürlich auch von der Beteiligung ab - zahlreiches Erscheinen wird also ausdrücklich begrüßt. :)
Datenspender-App
Die Datenspender-App soll als Datenquelle für Kiel Data Hub dienen, bei der die persönliche Komponente im Vordergrund steht: neben offenen Daten, wie sie zum Beispiel von der Stadt Kiel zur Verfügung gestellt werden, möchten wir "geschlossene Daten" Kieler Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen und so aktive Bürgerbeteiligung ermöglichen. Wie das funktioniert?
#WerdeDatenspender
- App installieren und gemäß eigener Präferenzen konfigurieren (siehe Punkt Datenschutz).
- Via push notification werden Blitzumfragen gestartet, die sowohl die #diwokiel, als auch lokal relevante Gesellschaftsthemen betreffen. Die Umfragen laufen nur über einen bestimmten, relativ kurzen Zeitraum, z.B. eine Stunde.
- Im Anschluss erfolgt die Auswertung und die Daten werden ins Verhältnis gesetzt.
Ein Beispiel für mögliche Fragen könnte vielleicht so aussehen: Die Stadt hat 50.000€ zur Verfügung - wofür sollte das Geld eher verwendet werden? a) Bau eines neuen Spielplatzes oder b) Bau neuer Parkplätze.
Neben den Blitzumfragen sind außerdem auch weitere Einsatzmöglichkeiten der App denkbar, wie eine lokale Meldefunktion. Über die App könnten Nutzer es dann etwa melden, wenn ihnen zum Beispiel auffällt, dass eine Bushaltestelle beschädigt ist.
#Lokalpatriot - Wer sollte Datenspender werden, wie und warum?
Grundsätzlich alle Kielerinnen und Kieler, die die Stadt mögen - oder auch nicht - aber in jedem Fall etwas verbessern und aktiv zu zukünftigen Entwicklungen der Stadt beitragen möchten. Seien das sicherere Radwege, mehr Spiel- oder Parkplätze oder verbesserte Möglichkeiten des ÖPNV.
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Bürgerinnen und Bürger Kiels
Du als Bürgerin oder Bürger, indem du zunächst via Blitzumfragen Daten spendest
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Privatpersonen mit IoT-Geräten
Du als Privatperson mit einem IoT-Gerät, das als zusätzliche Datenquelle genutzt werden kann, indem Du zum Beispiel Daten von Wettermessgeräten zur Verfügung stellst.
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Unternehmen
Lokale Unternehmen, die sich als Schnittstelle mit ihren Daten beteiligen (als Klärwerk zum Beispiel, das Angaben über den Nitrat-Gehalt im Leitungswasser spendet)
Datenschutz
Wir wissen, was Daten wert sind!
Du entscheidest, wann Du welche Daten spendest und wir erstellen standardmäßig kein Profil von Dir. Was das heißt? Angenommen Du gibst an, dass Du weiblich bist und in 24103 Kiel wohnst. Daraus entsteht dann nicht Profil A) weiblich, wohnhaft in 24103 Kiel, sondern zwei separate Profile A) weiblich und B) 24103 Kiel.
Natürlich ist es aber sinnvoller, Daten zu aggregieren - die Entscheidung, ob und wann Du das möchtest, triffst Du aber ganz allein. Die entsprechenden Einstellungen kannst Du jederzeit ändern.
Open Data: Bedeutung für zukunftsfähige Stadtentwicklung
Offene Daten zählen zu den Grundvoraussetzungen für nachhaltige, zukunftsfähige Stadtentwicklung. Sie ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern sich zu informieren, informierte Entscheidungen zu treffen oder auf Informationen basierende neue Ideen zu entwickeln, kurz: sie ermöglichen informierte bürgerliche Teilhabe. Auch Probleme können konstruktiver verhandelt werden, wenn relevante Daten frei und für alle gleichermaßen zugänglich zur Verfügung stehen, und Bürger:innen, Unternehmen und Regierung zusammenarbeiten.